List macht den Anfang
Auf Infotafeln wird ab jetzt über Schutzgebiet für Wale informiert. List macht den Anfang. Die erste von zwölf geplanten Stelen steht in List: Norbert Grimm vom Amt für Umwelt, Landschaft und Küste, Lists Kurdirektor Boris Ziegler und LKN-Mitarbeiter Matthias Kundy waren bei der Einweihnung dabei.
Die Stimmung war sichtlich entspannt, als vergangene Woche die erste Informationstafel über das Sylter Walschutzgebiet eingeweiht wurde. Vertreter des Landesbetriebes für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz, des Landschaftszweckverbandes, des Erlebniszentrums Naturgewalten und der Kurverwaltung waren zu diesem Zweck zum Strandübergang Weststrandhalle gekommen. Insgesamt zwölf der interaktiven Informationstafeln sollen in diesem Jahr entlang der Westküste aufgestellt werden. Den Anfang macht die Stele in List.
„Ziel der Tafeln ist es, die Besucher über die hiesige Nationalparkfauna in der offenen Nordsee zu informieren“, erklärt der Sylter Biologe Lothar Koch von der Schutzstation Wattenmeer. Thematisiert wird neben der örtlichen Tierwelt – im Speziellen der Schweinswale und der Trauerenten – auch der Küstenschutz. Bei letzterem Thema geht es beispielsweise um die Sandaufspülungen sowie um den Wal- und Seevogelschutz. Die nun aufgestellte erste Stele an der Lister Westküste sowie eine zusätzliche auf dem Aussichtspunkt Ellenbogenberg sollen bis April als Prototypen getestet werden. „Ich hoffe, dass sich der jahrelange Einsatz für die Informationstafeln bewährt – und dass sich Interessierte nun anschaulicher mit den dargestellten Themen auseinandersetzen können“, so Koch. Nachdem bereits im Jahr 2001 erstmals gefordert worden war, diese Informationslücke zu schließen, werteten alle Beteiligten die Umsetzung in diesem Jahr als einen erfreulichen Erfolg. Das Walschutzgebiet ist Teil des 1985 ins Leben gerufenen Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und gilt seit 1999 als erstes offizielles Walschutzgebiet in Europa. In den Augen der Kooperationspartner ist das 1.576 Quadratkilometer große Schutzgebiet vor der Westküste der Insel auch für den Tourismus ein wertvolles „Alleinstellungsdenkmal“ – ein natürliches Kapital, das nun endlich an Aufmerksamkeit gewinnt, bei Einheimischen wie bei Gästen gleichermaßen.
Bei der Konzeption der Tafeln wurde auf außergewöhnliche Darstellung geachtet. So gibt es neben Informationen, die auf den Standort bezogen sind, eine integrierte Drehtafel mit Erklärungen zur hiesigen Tierwelt sowie zum Küstenschutz. Konzipiert und technisch umgesetzt wurde das Projekt von der Firma „NaturErleben“ aus der Landeshauptstadt Kiel.
Entnommen aus: Sylter Spiegel, 04.02.2015